Nach dem guten Auftakt in Wels geht es für mich im ersten Radmarathon der Saison um Standortbestimmung einerseits aber auch darum mich zu testen. Mit mir am Start sind viele bekannte Gesichter. Darunter auch Teamkollegen Wolfgang Hölzl und Jörg Taucher.

Nachdem Wolfi kurzfristig noch Stärtplätze für den allerersten Startblock ergattert hat, haben wir das Vergnügen von ganz vorne zu fahren. Ab dem Startschuss ging es dabei voll zur Sache. Das Team um Michi Knopf macht über den Berg Tempo. Ich habe überraschend schwere Beine und so erfolgt die erste Selektion und ich nicht dabei. Allerdings schafft Wolfgang den Sprung in die 6-Mann Spitzengruppe. So darf ich in der zweiten Gruppe meine Beine so gut es geht schonen während die Kollegen Tempo machen und kontinuierlich drauf drücken. So sind wir fast immer in Sichtweite zur Spitzengruppe was meines Erachtens entscheidend für die Moral war. Hin und wieder zeigte ich mich an der Spitze der Gruppe, nicht aber um Tempo zu machen. Durch die starke Teamleistung wurde die Gruppe nach ca. 60km gestellt.

Somit kam meine Zeit, fuhr aktiv und immer unter den ersten Positionen um die Möglichkeit zu Attacken zu nützen oder bei den Angriffen der Mitstreiter selbst nachzugehen. Gleich nach Zusammenschluss testete ich meine Beine zum ersten mal und fühlten sich dabei schon deutlich besser an als am Start. Nach dem ersten Geplänkel ist dann bis nach Podersdorf Schluss mit den Angriffen und erst kurz vor Weiden geht's wieder zur Sache wobei sich bis Neusiedl wieder alles beruhigt, sodass ich mir denke: Windschutz der Häuser nützen und Attackieren. Und das gleich mehrmals. Niemand lässt mich dabei fahren.

Nach einigen weiteren Kilometern ohne viele Akzente leitet Wolfgang die rennentscheidende Szene ca. 25km vor dem Ziel ein. Er attackiert in einer leicht abschüssigen Passage. Aber auch er wird vom Feld nicht fahren gelassen. Bei der unmittelbaren Gegenattacke, und dem Tipp von Wolgang vorher "der ist unheimlich Stark" springe ich nach und hatte den richtigen Riecher. Wolfgang drosselt hinten das Tempo, Michi Knopf & Team ist vorne auch vertreten. So wächst der Vorsprung schnell an und wir fahren in der 3-Mann Gruppe Richtung Ziel. Nachdem ich mich nicht auf einen reinen Zielsprint verlassen wollte, lancierte ich bei km 1 eine letzte Attacke und zog voll durch. Nur noch die zwei 90 Grad Kurven vor mir musste ich aber einsehen, dass an meinem Hinterrad der spätere Sieger Petr klebte bzw. den schon vorhandenen Abstand wieder zugefahren hat. So musste ich mich auf der Zielgeraden um wenige Zentimeter geschlagen geben wobei wir auf der Ziellinie noch von stehenden Führungsfahrzeug sowie einem Polizeiauto behindert wurden.

Summasumarum ein unglaublich geiler Tag mit einem Traum-Ergebnis. 2. Platz beim Neusiedler. YEAH !!

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